Während des Sommers war die Litchkaut der von Spaziergängern meistbesuchte Platz in Pohl-Göns. Graureiher, Stockenten, das Grünfüßige, Teichhuhn, Libellen, Kröten und vieles mehr waren zu beobachten. Überraschend schnell waren auf den planierten Flächen Gräser gewachsen.
Unter dem Motto „Die Litchkaut ist fertig“ zog es zur offiziellen Übergabe (Anm. d. Red., diese fand am 2. Oktober 1988 statt) über 300 Besucher an den nordöstlichen Teil des Windhofs. Nach Begrüßung und Rundgang hörte man unter den Leuten vieles aus vergangener Zeit. Vom Froschkonzert, das in den siebziger Jahren über Nacht verstummte, war die Rede. Welche Gründe dafür ausschlaggebend waren, ist uns allen bis heute ein Rätsel. Das Schlittschuhlaufen, der SA-Schießstand in den dreißiger Jahren, die ehemalige Mülldeponie als Fundgrube für viele Pohl-Gönser in der schlechten Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden angesprochen.
Unter den Ehrengästen sprach Landrat Herbert Rüfer die Renaturierungsarbeiten als beispielhaft im Wetteraukreis an. Danach erfolgte die feierliche Pflanzung der Litchkaut-Eiche, gespendet von Kurt Hankel, Kirch-Göns. Eine Eichenbank, die zur Erholung und Beobachtung dienen soll, fertigte Wilhelm Sommerkorn bei der Firma Bolz an.
Nach einem Glas Sekt bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich die Gäste im Bürgertreff, wo Bürgermeister Karl-Heinz Hofmann den Einsatz der Gruppe als vorbildlich für alle an Naturschutz interessierten Mitbürger hinstellte. Nach einer Baumverlosung und Planwagenfahrten für die Kinder, endete dieser Tag mit einem gemütlichen Dämmerschoppen.
Werner Reusch, aus der Festschrift "10 Jahre Natueschutzgruppe Pohl-Göns", 1992
Bei der Pflanzung der Litchkaut-Eiche, zur Einweihungsfeier 1988, wurde in einer Flasche eine Urkunde vergraben. Der Text lautet:
„Die Naturschutzgruppe Pohl-Göns pflanzt diese Eiche zum Abschluss einer Erneuerung der Wasserbereiche der Litchkaut. Mögen sich viele mit und nach uns an dieser Litchkaut-Eiche erfreuen. Da wir heute den Gewinn nutzen von Bäumen die lange Zeit vor uns gepflanzt wurden, sind wir verpflichtet, für die zu pflanzen, die nach uns kommen. Wir hoffen, mit dieser Erhaltungsmaßnahme an der Litchkaut dieser Verpflichtung ein Stück nachgekommen zu sein.
Gegeben zu Pohl-Göns, den 2. Oktober 1988“
Der Text stammt von Friedel Herbel.