Die Geschichte der Litchkaut

Bereits 1764 steht in der Pfarrchronik von der Errichtung einer Ziegelhütte am Windhof. Jahre später ist im Gemeindearchiv vermerkt, dass 1821 das Gelände an Ziegler und Topfmacher verpachtet wurde.

Die Litchkaut in den vierziger Jahren
Die Litchkaut in den vierziger Jahren

Auf der südöstlichen Anhöhe vor dem Dorf stand noch 1857 eine Ziegelhütte mit Wirtschaft. Ob es sich dabei um das Gelände handelt, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. 1883 bittet dann der Bierbrauer C.J. Melchior von der Gambrinusbrauerei in Butzbach die Gemeinde Pohl-Göns um Pachtung der Eisnutzung auf dem Windhof. Die geschnittenen Eisblöcke lagerte man in den Kühlkellern am Schrenzer. Im Jahr 1925 gehörte die Litchkaut einem Mann namens Hugo Gernsheim aus Butzbach, der am Ostbahnhof eine Gerberei hatte und nebenbei Ziegel herstellte. Von den späten zwanziger Jahren bis Ende der Sechziger gruben dann die Gebr. Diehl aus Hoch-Weisel am Windhof Litch.

 

Oberhalb der heutigen Wasserfläche nutzten die Amerikaner nach dem zweiten Weltkrieg - genau wie später die Bürger unseres Dorfes - das Gebiet als Mülldeponie. Als eine Firma aus Neustadt bei Marburg 1970 den Plan zum Bau einer Ziegelhütte verworfen hatte und sich nach 15 Meter tiefen Bohrungen der Gailschen Tonwerke aus Gießen herausstellte, dass sich der Ton für die Herstellung von Keramikplatten nicht eignet, blieb das Gelände sich selbst überlassen.

 

Werner Reusch, aus der Festschrift "10 Jahre Natueschutzgruppe Pohl-Göns", 1992