Ermutigt wurde der Vorstand, eine Uferschwalbenwand zu errichten, durch die Naturschutzgruppe Bocholt, die mit einem ähnlichen Projekt 1982 erfolgreich war. 135 Brutpaare hatten die künstlichen Nesthilfen bereits im ersten Jahr angenommen. Außerdem gab uns die Besiedlung der Wände im Quarzwerk Gambach Mut zu einem Versuch. Die Litchkaut mit ihrem Umfeld war aus unserer Sicht der richtige Ort für eine künstliche Steilwand.
In guter und harmonisch verlaufender Zusammenarbeit mit der Firma Jaksch, Pohl-Göns, und Herrn Tiefenbach vom Forstamt Butzbach wurden die Pläne erstellt. Die Wand musste so konstruiert sein, dass man nach dem Ausfliegen der Schwalben das alte Nest und den Schmutz entfernen konnte, um so die belüfteten Röhren im Frühjahr neu für Vögel mit Sand zu stopfen und frische Abbruchkanten vorzutäuschen.
Im November 1990 war Arbeitsbeginn mit dem Abtransport großer Mengen Erde, die wir aus finanziellen Gründen 1987 nicht beseitigen konnten. Nach Fertigstellung der Mauer im Januar erweiterten wir großzügig die Wasserfläche, auch das war bereits 1987 geplant. Der ersehnte Erfolg vom Beflug der Wand im ersten Jahr blieb leider aus. Dass die Uferschwalbe, Vogel des Jahres 1983, in Deutschland dennoch nicht akut in ihrem Bestand gefährdet ist, liegt an ihrer Fähigkeit, neue Lebensräume zu besiedeln. Von Menschenhand geschaffene Sekundärbiotope werden dann angenommen, wenn die Natürlichen fehlen. Dafür haben wir an der Litchkaut vorgesorgt.
Werner Reusch, aus der Festschrift "10 Jahre Natueschutzgruppe Pohl-Göns", 1992